Karte-Pfarrei-Freyung

Historie Pfarrei Freyung

Die Anzahl der Katholiken in der Pfarrei Freyung beträgt gegenwärtig 4.833.

Wann Frey­ung eine selb­stän­di­ge Pfar­rei gewor­den ist, kann nicht genau ermit­telt wer­den. In der Vor­hal­le der Stadt­pfarr­kir­che ist ein altes Grab­denk­mal zu sehen, das besagt, dass Bert­hold Hacker, Erbau­er und Pfar­rer die­ser Kir­che, im Jah­re 1380 ver­stor­ben ist.

Die ältes­te Frey­un­ger Pfarr­kir­che war ein hoher, zie­gel­ge­wölb­ter spät­go­ti­scher Bau. Der Turm stand an der West­sei­te und trug ein Spitz­dach, das erst 1739 durch eine baro­cke Zwie­bel ersetzt wur­de.

Das Got­tes­haus stand bis 1872 inmit­ten des engen Fried­hofs, der von einer Mau­er und meh­re­ren Gebäu­den, z.B. dem Schul­haus, dem Mes­ner­haus und der Gemein­de­kam­mer umge­ben war. Seit 1652 befand sich auch die Sebas­tia­ni-Kapel­le direkt neben der Pfarrkirche.

Mit der fort­schrei­ten­den Besie­de­lung des rie­si­gen Wolf­stei­ner Forst­wal­des wuchs der Frey­un­ger Pfarr­be­zirk, der sich schließ­lich im 18. Jahr­hun­dert bis an die böh­mi­sche Gren­ze dehnte.

Fili­al­kir­chen gab es seit dem 14. Jahr­hun­dert mit St. Anna in Kreuz­berg und seit dem 15. Jahr­hun­dert mit St. Niko­laus in Grai­net. Grai­net wur­de 1750 zur Pfar­rei und Kreuz­berg 1751 zur expo­nier­ten Koope­ra­tur” erhoben. 

Um die Wen­de zum 19. Jahr­hun­dert gehör­ten zum gro­ßen Pfarr­be­zirk Frey­ung außer dem Markt Frey­ung und dem Schloss Wolf­stein die Dör­fer Ahorn­öd, Her­zogs­reut, Kai­ning, Lin­den, March­häu­ser, Obern­dorf, Ort, Phil­ipps­reut, Pit­ters­berg, Prom­au, Vor­der- und Hin­ter­schmi­ding, Schön­brunn, Solla, Sonn­dorf, Spel­ten­bach, Vor­der­fir­mi­ans­reut und Win­kel­brunn, sowie die Wei­ler Hel­den­gut und Schlichtenberg. 

Die Pfar­rer wohn­ten im Pfarr­hof in der Froschau”, wel­cher im Jah­re 1732 unter dem dama­li­gen Pfar­rer Dr. Andre­as Franz X. Engst­ler errich­tet wurde.

Der Pfarr­hof war aber nicht nur die Woh­nung des Pfarr­herrn, son­dern auch der Mit­tel­punkt eines gro­ßen Bau­ern­gu­tes mit rund 70 Tag­werk Grund, bewirt­schaf­tet vom Pfarr­herrn selbst mit Knech­ten und Mägden.

Zur Pfar­rei gehör­te seit dem aus­ge­hen­den Mit­tel­al­ter eine Pfarr­schu­le, in der ein Schul­meis­ter Lesen, Schrei­ben, etwas Rech­nen und seit dem 17. Jahr­hun­dert auch die Chris­ten­leh­re” ver­mit­tel­te. Die Schul­meis­ter unter­stan­den den Pfarr­her­ren und waren zugleich Orga­nis­ten, Mes­ner, Schrei­ber der Kir­chen­rech­nung und auch Markt­schrei­ber, um so ihr kar­ges Ein­kom­men auf­zu­bes­sern. Eine Pflicht zum Schul­be­such gab es damals nicht. Erst im Jah­re 1806, mit der Zuge­hö­rig­keit zu Bay­ern, wur­de die Nor­mal­schu­le” und die all­ge­mei­ne Schul­pflicht eingeführt.