Freyung. Ein ordentliches Maß an Ungewissheit beherrschte die Sitzung des Freyunger Pfarrgemeinderates zur Planung des weiteren Jahresprogramms. Mit dem Erntedankfest, Allerheiligen und den weiteren stillen Feiertagen im November sowie der Advents- und Weihnachtszeit stehen zahlreiche kirchliche Feste bevor, die unter den weiterhin gültigen und notwendigen Corona-Maßnahmen in diesem Jahr zumindest nicht in bewährter Form durchführbar sein werden. Völlig klar ist jedoch, dass der Schutz und die Gesundheit der Menschen an oberster Stelle stehen und sich in dieser außergewöhnlichen Zeit auch und gerade das kirchliche Leben fügen muss, wie Dekan Magnus König zu Beginn des Planungstreffens betont.
Entgegen der zuletzt teils sehr dynamischen Entwicklung der verordneten Schutz- und Hygienemaßnahmen in zahlreichen Bereichen bestehen im kirchlichen Umfeld die seit einigen Monaten geltenden Regelungen unverändert fort, wie Stadtpfarrer Magnus König informiert. Demzufolge definiert sich die Maximalteilnehmerzahl bei Gottesdiensten weiterhin durch die – unter der Wahrung eines Mindestabstandes von 1,50 Meter zwischen jeweils haushaltsfremden Personen – gegebenen Raumkapazitäten, was im Falle der Freyunger Stadtpfarrkirche einer Belegung von rund 100 Einzelplätzen entspricht. Auch die namentliche Erfassung der Gottesdienstbesucher bei Eintritt in das Kirchengebäude, die hierbei obligatorische Handdesinfektion sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes abseits des Verweilens am eigenen Platz in den Kirchenbänken gilt unverändert fort, bestätigt Pfarrgemeinderat Maximilian Sammer nach erfolgter Rücksprache mit den verantwortlichen Stellen des Bistums.
Im Falle des nahenden Erntedankfestes, welches in diesem Jahr am 04. Oktober gefeiert wird, entschloss sich der Pfarrgemeinderat zur Ermöglichung eines größeren Teilnehmerkreises neue Wege zu gehen. Zusätzlich zu den unter Wahrung der geltenden Regelungen bestehenden Sitzplätzen innerhalb der Stadtpfarrkirche ist erstmals eine Live-Übertragung des Gottesdienstes auf einer Leinwand am Kirchplatz geplant. „Freilich wird das Erntedankfest in diesem Jahr nur in abgespeckter Form durchgeführt werden können, insbesondere ohne eine Prozession oder eine Beteiligung der Kindergärten, dennoch wollen wir im Rahmen der Möglichkeiten ein angemessenes und würdiges Fest ermöglichen“, so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Josef Geis. Die Erntedankfeier wird in diesem Jahr durch den Pfarrgemeinderat sowie den Frauenbund gestaltet und durch den Freyunger Dreigesang musikalisch umrahmt. Für die Erntekrone zeigt sich wiederum der Trachtenverein verantwortlich.
Ohne dem ansonsten üblichen gemütlichen Beisammensein mit Verpflegung im Pfarrheim, aber dafür einem umso festlicheren Gottesdienst wird am 10. Oktober um 14 Uhr die Feier der Ehejubilare durch die Stadt und die Pfarrei begangen, so die mit Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich abgestimmte Festlegung der kirchlichen Seite. „Ähnlich wird es sich mit dem Gedenkakt zum Volkstrauertag verhalten“, informiert Stadtpfarrer Magnus König. Während der weltliche Akt mit musikalischer Begleitung durch die Blaskapellen und wohl auch der Einzug in die Stadtpfarrkirche pandemie-bedingt entfallen müssen, kann der Gedenkgottesdienst zu Ehren der Gefallenen der Weltkriege samt der üblichen Reden planmäßig stattfinden. Durch eine noch näher abzustimmende Festlegung über die jeweiligen Abordnungen soll auch eine Teilnahme aller hierbei etablierten Vereine und Gruppierungen ermöglicht werden, so König.
Hinsichtlich des Allerheiligenfestes lasse sich im Rahmen der bestehenden Verordnungen noch keine klare Aussage treffen, wie Pfarrgemeinderatsvorsitzender Geis bekannt gibt. Wenngleich die gegebenen Teilnehmerbeschränkungen den Gräbergang in seiner bisherigen Form eher als nicht durchführbar erscheinen lassen, so stehen die finalen Anweisungen in dieser Sache nach aus, erläutert Pfarrer König die Situation weiter. Pfarrgemeinderat Sebastian Schlutz brachte in diesem Kontext seine Hoffnung zum Ausdruck, dass dieses bedeutsame Fest, welches umfassend unter freiem Himmel stattfindet, zumindest unter Auflagen, bspw. einem Abstands- und Maskengebot, stattfinden könne. Pfarrgemeinderat Christoph Weishäupl zeigte sich zuversichtlich, dass es aufgrund der flächendeckenden Relevanz des Allerheiligenfestes im ganzen Freistaat eine klare Äußerung der Bayerischen Staatsregierung zur diesjährigen Handhabung geben werde und die Entscheidung darüber nicht den einzelnen Pfarreien überlassen werde. Sobald es hierzu nähere Informationen gibt, werden diese selbstverständlich auch gegenüber der Presse und auf der Pfarrverbandshomepage kommuniziert.
Mit Blick auf die Adventszeit und das Weihnachtsfest wurde festgehalten, dass man mit einem erhöhten Angebot an Gottesdiensten, insbesondere hinsichtlich der Christmetten am Heiligabend, allen Gläubigen auch unter Corona-Bedingungen ein möglichst normales Weihnachtsfest ermöglichen wolle. Die Kindermette wird wohl ebenso wenig durchführbar sein wie das Adventssingen und die weiteren Konzerte in der Vorweihnachtszeit. Abschließend wurde zur restlichen Jahresplanung der Pfarrei noch auf das Entfallen der Buswallfahrt nach Büchlberg bekannt gegeben. Die Haussammlung der Caritas wird unter besonderen Schutz- und Hygienemaßnahmen hingegen planmäßig vom 28. September bis zum 04. Oktober stattfinden. Ebenso die Jahreshauptversammlung des Pfarrcaritasverbandes Freyung am 14. Oktober.
- von Christoph Weishäupl